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AutorenbildFrank Joseph

Zweifel vs Vertrauen


Dies ist ein wundervoller Gastbeitrag von Regina Heuermann.

Lieber Zweifel,

es tut mir leid, ich bin es satt.

Es ist aus zwischen uns. Richtig, aus.

Du und ich haben diese Beziehung schon viel zu sehr in die Länge gezogen, und schau uns an: Wir sind ein Wrack.

Unsere Beziehung dient einfach keinem von uns beiden mehr.

Ich bin es nicht, du bist es nicht. Oder bist es doch du?

Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur, dass ich etwas Raum brauche – du hast viel zu oft bei mir rumgehangen in der letzten Zeit, und ehrlich gesagt:

Du erstickst mich.

Ja, ich weiß, du liebst es, wenn ich koche, und du wirst es vermissen, wie gut ich dich gefüttert habe. Aber ehrlich, du hast ganz schön Gewicht zugelegt, seit wir zusammen sind, und du bist mir ein bisschen zu schwer geworden.

Es ist Zeit, dich gehen zu lassen.

Ich weiß, dass wir durchaus gute Zeiten zusammen hatten. Diese langen Spaziergänge am Strand, die niemals zu enden schienen. Unvergessliche Nächte zusammen im Bett (manchmal haben wir es nicht mal vom Boden ins Bett geschafft). Wir haben immer diese Art von Gesprächen geführt, die Stunden dauerten. Tag um Tag sind wir zusammen aufgeblieben, ineinander verflochten, in den Raum starrend, uns drehend, wirbelnd. Ich kann immer noch das Verweilen deines Kusses spüren, und er ist berauschend.

Nein, es war nie ein Problem, dass du noch viele andere Liebhaber hast, obwohl ich mir oft eingeredet habe, dass ich die Eine bin. Und obwohl du so beschäftigt warst, bist du immer pünktlich bei mir gewesen und hast mir alles, was du hast, gegeben, wenn wir zusammen waren. Du hast mich manchmal sogar zu Überraschungs-Rendezvous’ mitgenommen – und was für ein wilder Ritt sie waren!

Du bist nicht der, der ich dachte – du bist aber auch nicht so schlecht, wie du es mir vorspielst. Ich bin dir schon früher nach Hause gefolgt, daher weiß ich, woher du kommst. Ich komme auch von dort. Ich weiß nicht, warum du vorgibst, dass dein Zuhause woanders ist, oder warum ich dir geglaubt habe, als du die Wahrheit vor mit verstecktest.

Ich habe es inzwischen aufgegeben, dich ändern zu wollen.

Ich verändere mich.

Es ist nichts Persönliches, es hat einfach den Hintergrund, dass wir beide uns in verschiedene Richtungen entwickeln. Deine kleinen Spielchen waren so niedlich, aber ich weiß es jetzt besser. Ich spiele nach meinen eigenen Regeln.

Und ehrlich gesagt, habe ich angefangen jemanden namens Vertrauen zu treffen – und wir verstehen uns wirklich super.

Ich weiß, dass diese Trennung nicht einfach wird. Wir teilen eine lange Geschichte. Wahrscheinlich kommen wir hier und da in der Zukunft wieder zusammen – du weißt, dass es mir schwer fällt, dir zu widerstehen, wenn ich in Stimmung bin. Falls wir uns wiedersehen, werde ich dich einfach nur anlächeln und weitergehen.

Ich hoffe, du findest, was du suchst, und ich weiß, dass du mir dasselbe wünschst.

Und ja, es war eine höllisch gute Zeit zusammen, aber so ist es das Beste.

Ich muss jetzt gehen – Vertrauen klopft an…


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